Historisches zum Bispinghof Nordwalde

Reise durch

die Zeit

Der Bispinghof

Zurück bis ins frühe Mittelalter

Betritt man den Gräftenhof durch das Torhaus, wird sichtbar, dass der Ort über einige Jahrhunderte Zeitgeschichte berichten kann. Besucher werden neugierig, wenn Sie den Gräftenhof durch das Torhaus betreten. Sichtbar ist, dass der Ort einige Jahrhunderte Zeitgeschichte durchgemacht hat:

Die Geschichte des Ortes Nordwalde geht auf zwei kirchliche Höfe zurück, die sich schon im frühen Mittelalter hier befanden: Den „Pröbstinghof“, dem münsterschen Dompropst zugehörig, und den bischöflichen Amtshof, den „Bispinghof“. Diese Höfe verwalteten Landbesitz der Kirche und hatten Dienste und Abgaben zu leisten. Solche Höfe waren, um sie gut zu schützen, von Wassergräben, so genannten Gräften, umschlossen.

Bildquelle: LWL – GeodatenKultur

Bildquelle: LWL – GeodatenKultur

Die Gräfte des Bispinghofes ist noch vollständig erhalten und umschließt drei Inseln, auf denen sich die Gebäude und ein Garten befanden. Nur der Steinspeicher steht direkt im Wasser und war ursprünglich nur über einen einziehbaren Holzsteg zu begehen. Außerhalb des Gräftenbereiches gehörten auch noch eine Wasser- und eine Windmühle zum Hof.

Trotz des schützenden Wassergrabens wurde der Bispinghof 1623 während des 30-jährigen Krieges überfallen, geplündert und in Brand gesteckt. Aber bereits 1624 war wieder ein neues Haupthaus errichtet, das 1905 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden musste. Bis dahin existierte der Hof mit seiner Landwirtschaft, auch wenn im Laufe der Zeiten große Teile der bewirtschafteten Fläche parzelliert und abgegeben wurden und das Bistum den Besitz durch die Säkularisierung verloren hatte.

Der neue Besitzer des Geländes errichtete anstelle des Bauernhauses eine herrschaftliche Villa mit einem Aussichtsturm. Darüber, ob das Torhaus mit den vier Ecktürmen und Girlandenschmuck ein Gebäude aus klassizistischer Zeit um 1800 ist oder eine Kopie, die um 1900 entstanden ist, sind die Quellen sich nicht einig.

Sowohl das ehemalige Herrenhaus als auch der Speicher wurden vom evangelischen Diasporawerk viele Jahre als Kinderheim genutzt. Das nahezu im Originalzustand erhaltene Gutshaus auf dem Hofgelände wurde erst im 19. Jahrhundert errichtet.
Das Herrenhaus, der Speicher und auch das Gelände des Bispinghofes (bis auf die Evangelische Kirche) befinden sich seit 2012 im Eigentum der Bürgerstiftung Bispinghof Nordwalde.

Bildquelle: alte Postkarte, Internetfund